Chronik der Ortsfeuerwehr Cobbelsdorf


Das Gründungsdatum einer Feuerwehr oder technische Daten sind leider nicht vorhanden. Auf Grund einer Aufschrift auf einer Pferdespritze wird das Gründungsjahr mit 1903 angenommen. Diese Pferdespritze gab es bis 1938.

1938 wurde eine Tragkraftspritze vom Typ ‘Magirus‘ angeschafft, welche es bis 1945 gab. 1946 wurde eine TS 8 vorgehalten. Ab 1948 kam die erste Einheits-TS 8. 

1971 wurde das erste Löschfahrzeug, ein LO 1800, eingestellt. Somit musste das Gerätehaus, eine alte Brennerei, umgebaut werden. 

Wehrleiter in dieser Zeit waren: 

• vor 1935 : leider unbekannt
• 1935 – 1945 : Artur Zillmann
• 1945 – 1952 : Berthold Braun
• 1952 – 1957 : Rudi Wiedemann
• 1957 – 1976 : Karl Schulze
• 1976 – 2000 : Hans Jänicke

Von 1958 – 1989 gab es die Arbeitsgruppe ‘Vorbeugender Brandschutz‘. Leiter dieser Arbeitsgruppe waren: 

• Alfred Straach
• Heinz Schulze
• Klaus Hoffmann

Die Arbeitsgruppe bestand aus 6 Kameraden. 

In Cobbelsdorf sind 4 Standorte der (ehemaligen) Gerätehäuser bekannt:

• jetziges Wohnhaus Schwedt, Straße der Jugend
• jetziges Wohnhaus Gans (Parkplatz), Straße der Jugend, mit Trockenturm
• ehemalige Gemeinde, jetzt Fam. Krämer, Straße der Jugend, mit Trockenturm
• heutige Feuerwache, Cobbelsdorfer Hauptstraße 23a

Seit der Wahl von Hans Jänicke im Jahr 1976 gibt es auch bessere Aufzeichnungen. 

1976 
Die FF Cobbelsdorf / Pülzig besteht aus 47 Kameraden und 9 Jugendlichen. Die FFW wurde zu 11 Einsätzen, davon 9 Waldbränden, gerufen.

1977
Es konnten 6 Frauen für die FFW gewonnen werden. Beim WB-Ausscheid belegten wir in der Gruppenstafette den 1. Platz, im Löschangriff den 4. Platz und in der Grundübung der Gruppe den 5. Platz. Beim Fahrzeugappell erhielten wir die Note ‘sehr gut‘. Es wurden 9,2 t Schrott gesammelt. Es wurde eine Saugleitung mit 3 A-Anschlüssen vom Schwimmbad zur Straße der Neuerer (heutige Cobbelsdorfer Hauptstraße) verlegt. 

1978
War kein Einsatz zu verzeichnen

1979 
Kein Bericht der Wehr vorhanden

1980
Wir sollten ein Tanklöschfahrzeug bekommen, es gab aber von Seiten der Betriebe keine Möglichkeit zur Unterstellung des Fahrzeuges. 

1981
Die Ist-Stärke unserer Wehr betrug 64 Kameraden. 3 Frauen konnten noch gewonnen, somit gab es jetzt 9 Kameradinnen. Beim WB-Ausscheid belegten wir im Löschangriff den 1. Platz. In der Arbeitsgemeinschaft ‘Junge Brandschutzhelfer‘ gab es 20 Mitglieder. Außerdem war in diesem Jahr Baubeginn der neuen (jetzigen) Feuerwache – der Rohbau wurde fertig gestellt und es wurden 40.000 Mark verbaut. Heizung, Elektrik und Innenausbau waren noch zu erledigen. 

1982 
Es wurde an der Feuerwache weitergebaut. In diesem Jahr waren 4 Waldbrände zu verzeichnen. 

1983
Ab diesem Jahr gab es ein Tätigkeitsbuch, welches fast lückenlos geführt wurde. Wir wurden zu 4 Waldbränden, 3 Bränden in der Landwirtschaft und einem Wohnungsbrand in Möllensdorf alarmiert. Beim WB-Ausscheid sind wir das erste Mal mit 2 Mannschaften beim Löschangriff der Männer angetreten. Zudem gab es 3 Kameraden, die auf der 100 m Hindernisbahn starteten und 2 Mannschaften der AG ‘Junge Brandschutzhelfer‘.
Ergebnisse:
Löschangriff Männer  1. Platz Cobbelsdorf II, mit 1,00 Minuten 
                                   3. Platz Cobbelsdorf I, mit 1,07 Minuten 

Löschangriff AG         1. Platz Cobbelsdorf II, mit 52 Sek.
                                   2. Platz Cobbelsdorf I, mit 1,03 Minuten 

1984 
 Am 13.04.1984 errangen wir den Titel ‘‘Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr‘‘. Beim WB-Ausscheid belegten wir im Löschangriff den 1. Und 2. Platz (50 Sek. / 53 Sek.). Es wurde eine A-Saugleitung vom Schwimmbad in die Feuerwache verlegt. In diesem Jahr waren 2 Brände zu verzeichnen: 1 Waldbrand und 1 Brand im Kartoffelgasthaus. Die Mitgliedsstärke betrug 63 Kameraden, davon 9 Kameradinnen. Am 26.05.1984 war die Übergabe des neuen Gerätehauses mit 3 Fahrzeugstellplätzen, Schulungsraum und Sanitärräumen. Diese Feuerwache suchte seitdem in der Umgebung vergeblich ihresgleichen. Zu diesem Anbau hatte sich ein Kollektiv von Kameraden und Bürgern gebildet, die in ihrer Freizeit den Bau entstehen ließen. Es gab auch öfters Schwierigkeiten, doch sie konnten zur vollen Zufriedenheit geklärt werden. Es gab Kameraden, die zur Bauzeit 300 Tage im Einsatz waren. Insgesamt wurden 25.000 Std. geleistet mit einem Wert von 134.000 Mark, der tatsächliche Wert liegt weit höher. Nach der Eröffnung der Feuerwache erhielten wir auch ein neues Fahrzeug, einen LO 2002, im Wert von 80.000 Mark als MTW. Im Sommer 1984 hatten wir hohen Besuch im Gerätehaus – Oberst Böttcher als Chef der BDVP Halle mit seinem Abteilungsleiter, Oberleutnant Rudzock. 

1985
Leitungssitzungen, Schulung und Ausbildung steht und stand in unserer Wehr an erster Stelle, doch mit dem neuen Gerätehaus war vieles leichter und besser geworden. Am 10.11.1985 wurden unsere Kameraden zu einem Großbrand in Cobbelsdorf gerufen – eine Bergscheune voller Heu und Stroh stand in Flammen. Bei extremer Kälte kämpften unsere Feuerwehrleute gegen die Flammen. Die Schläuche ließen das Wasser nicht mehr durch, weil alles gefroren war. Die angeforderte Technik von der Feuerwehr Coswig wurde für uns nicht gleich wirksam, da zur gleichen Zeit eine Berghalle der Rinderanlage in Wahlsdorf in vollen Flammen stand und die Coswiger Wehr dort zum Einsatz kam. Es gab auch einen Höhepunkt im Jahr 1985: Volkskammerpräsident Horst Sindermann besuchte unser neues Gerätehaus.

1986
Wieder hatten wir 5 Einsätze zu verbuchen, es brannte unter anderem eine Berghalle in Wahlsdorf. Der Verursacher hatte den Brand selbst gemeldet, er löste die Sirene in Cobbelsdorf aus. Leider wusste niemand was los ist, die Sirene lief im Dauerton. Da es sehr nebelig war in dieser Nacht, konnten wir das Feuer nicht gleichsehen. Trotzdem gelang es uns noch rechtzeitig, den Brand zu löschen. Des Weiteren wurden wir zu einem Waldbrand nach Pülzig gerufen. In Senst brannte eine Feldscheune, diese ließen wir aber kontrolliert abbrenne. Zwei weitere Brände wurden unsererseits gelöscht.

1987
In diesem Jahr hatten wir den Antrag gestellt, unser Titel “Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“ zu verteidigen. Im Berichtsjahr gab es erfreulicherweise keine Brände. Hatten wir 1986 noch 2 Fahrzeuge zu pflegen und zu warten, waren es in diesem Jahr 3 (LF 8 / TS 8 STA Robur LO 2002 A / MTW Robur LO 2002 A / SW 12 S 4000). Beim Fahrzeugappell wurden unsere Fahrzeuge mit der Note 1 bewertet. Am 07.10.1987 erhielten wir für unsere Leistungen in Theorie und Praxis, die von einer Kommission geprüft wurden, den Lohn: 1 Urkunde “Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“ und 400 Mark.

1988
Anstehende Lehrgänge zur Weiterbildung wurden bisher genutzt, so auch in diesem Jahr. Mit einem guten Ergebnis konnten sich 7 Maschinisten weiterbilden. 3 Kameraden führten das organisierte Selbststudium durch und einer qualifizierte sich am ABKF Dessau. In Cobbelsdorf gab es keinen Brand. Zu einem Waldbrand wurden wir zwischen Nudersdorf und Pülzig gerufen. In Pülzig wurde ein Folienteich errichtet. Ein Schaumbildneranhänger mit 400 Litern Schaumbildner wurde unsererseits übernommen. 

1989
In diesem Jahr wurden wir zu 9 Bränden gerufen: 1 Wohnungsbrand in Cobbelsdorf, Lindenstraße (Kabus), 3 Waldbrände, 1 Stoppelbrand, 1 Kohlenbrand (Heizhaus LPG), 1 Böschungsbrand (Wahlsdorf – Wörpen), 1 Stallbrand in Köselitz (Bieler), 1 Bungalowbrand der Autobahnschutzpolizei an der Abfahrt Köselitz. Am 29.07.1989 erhielten wir ein TLF 16 S 4000, Baujahr 1959, was sich seitdem sehr positiv auszahlte. Somit hatten wir 4 Fahrzeuge in Wartung und Pflege, was viel Arbeit für die Kameraden bedeutete, da 2 dieser Fahrzeuge (TLF 16 und SW 12) schon Museumswert hatten. 

Anmerkung: Die Daten und Fakten dieser Chronik – bis 1989 – wurden vom Wehrleiter a. D., Hans Jänicke, zusammengestellt. Wir danken dem Kameraden für seine fleißige Arbeit!


Jahresabschnitte 1990 – 1999

Wehrleiter in dieser Zeit war Hans Jänicke. Seine Stellvertreter waren Hans-Jürgen Ceglarek und Siegfried Schulz. Die Zeit, insbesondere die von 1990- 1994, war geprägt von starken Veränderungen und es war nicht immer leicht, die neuen Gesetze und Verordnungen aufzugreifen und umzusetzen. So bestand teilweise große Unsicherheit bei den Kameraden bezüglich der weiteren Entwicklung. Die Zeit war geprägt von einem sprunghaften Anstieg der Einsatzzahlen in Verbindung mit der Änderung der Aufgaben. Stellte vor der Wende die Bekämpfung von Bränden die fast ausschließliche Anzahl der Einsätze dar, war es nun die technische Hilfeleistung. Die teilweise uralte Technik und Ausrüstung und die Ausbildung der Kameraden musste dringend diesem Erfordernis der Zeit angepasst werden, was in den Folgejahren durchaus nicht jeder Kamerad, der zur Wendezeit noch Mitglied unserer Wehr war, einsah und mittrug. So traten einige Kameraden von sich aus der Feuerwehr aus, bei anderen beendete die Gemeinde auf Grund von Inaktivität oder Nichtbeachtung der Dienstpflichten das Dienstverhältnis. Andererseits engagierte sich ein Kern von sehr aktiven Kameraden umso mehr, sodass die Einsatzbereitschaft der Wehr aus personellen Gründen nie gefährdet war. Bereits ab 1992 erfolgte die verstärkte Aus- und Fortbildung von Kameraden und Führungskräften unserer Wehr an der BKS Heyrothsberge. Zu einer guten Tradition hat sich der Tag der offenen Tür entwickelt, der seit der Wende jährlich am 03. Oktober stattfindet.

1990 
gab es 5 Einsätze, bei denen immer das alte TLF als erstes Fahrzeug eingesetzt wurde. So konzentrierte sich die Schulung und Ausbildung auch auf dieses Fahrzeug. In Vorbereitung des Fahrzeugappels wurden von 12 Kameraden 195 h geleistet - und im Ergebnis der Überprüfung erhielten wir 4 x die Note "Sehr Gut".

1991 
Am 29.10.1991 werden die Feuerwehrwehrfahrzeuge, die Schutzausrüstung und die persönliche Ausrüstung vom Landkreis Roßlau an die Gemeinde Cobbelsdorf übergeben.

1992 
In diesem Jahr brach die Stärke der Feuerwehr stark ein. Von 47 Mitgliedern am Anfang des Jahres waren es am Ende noch 31. Die Pülziger Kameraden brauchten noch Bedenkzeit. Im November konnten wir das über 30 Jahre alte TLF 16 S 4000 gegen ein TLF 16 W 50 eintauschen, welches "erst" 19 Jahre alt war. Zu technischen Hilfeleistungen wurde ein Anhänger mitgeführt, auf dem ein hydraulischer Rettungssatz, eine Kettensäge, Hebekissen, Leckdichtkissen etc. verladen waren. Mit dem Einbruch der Mitgliederzahlen ging ein starker Anstieg der Einsatzzahlen einher. Es wurden 31 Einsätze gefahren, wobei die Einsätze zu technischen Hilfeleistungen auf der A 9, der B 107 und anderen Straßen stark zugenommen haben. Im April des Jahres nahmen mehrere Kameraden an einem von der BKS Heyrothsberge im Landkreis Roßlau organisierten Motorkettensägenführerlehrgang teil. Der Bau von Mittelleitplanken auf der A 9 im Jahr 1992 gestattete nur noch den richtungsgebundenen Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Abschnitte der einzelnen Landkreise wurden am 23.04.1992 im Regierungspräsidium Dessau festgelegt. Dem folgend wurde uns mit Post des Landkreises Roßlau vom 15.05.1992 der Abschnitt AS Köselitz (km 51) --> AS Coswig (km 60,5) in Richtung Nürnberg und AS Köselitz (km 51) --> AS Rabenstein (km 40,8 - Land Brandenburg) in Richtung Berlin übertragen. Am 25.09.1992 trat die erste "Satzung der Gemeinde Cobbelsdorf über den Kostenersatz für Hilfs- und Sachleistungen der Freiwilligen Feuerwehr Cobbelsdorf " in Kraft. Am 24.10.1992 gab es einen besonderen Höhepunkt in unserer Gemeinde: der Tag der Ehrenamtlichen des Landes Sachsen-Anhalt. Höchster Gast war Innenminister Hartmut Perschau. Wir hatten mit der Vorbereitung und Durchführung des Tages eine große Aufgabe übernommen. Höhepunkt war eine Schauübung zur Rettung von Verletzten aus einem verunfallten PKW mit Landung eines Rettungshubschraubers. Für die Übung wurden 10 Kameraden mit neuer Schutzkleidung ausgerüstet. Die Jugendarbeit lag in guten Händen von M. Schlacht und A. Schliemann.

1993 
Die Aktivitäten der Pülziger Feuerwehr waren sehr gering. Wir hatten 20 Einsätze zu bewältigen. Am 17.09.1993 bekamen wir das erste DIN - gerechte Löschfahrzeug - ein LF 16 TS BUND - Fahrgestell IVECO, Aufbau Lentner. Das LF 8 TS 8 Robur LO 2002 A wurde anschließend in Eigenleistung zum Hilfsrüstwagen umgebaut und der Anhänger mit TH - Ausrüstung konnte endlich ausgemustert werden, gleichwohl der betagte Schlauchwagen SW 12 S 4000. Damit verbesserten sich die Arbeitsbedingungen für die Kameraden erheblich. Alle Kameradinnen und Kameraden bekamen eine Strickjacke, einen Binder, Namenschilder und Ärmelabzeichen. Die 16 Angehörigen der Jugendfeuerwehr konnten komplett eingekleidet werden.

1994 
Die Mitgliederzahl ist stabil geblieben - 31 Kameraden und 5 Kameradinnen, 21 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Die Einsatzzahl ist nochmals gestiegen - auf 40 Einsätze. Den ersten gab es am 02.01.1994 auf der B 107 und den letzten am 31.12.1994 auf der A 9, wo ein mit Papierrollen beladener Sattelzug umgestürzt war und die Leitplanke durchbrochen hatte. Die Kameraden waren 5 Stunden im Einsatz. Als erster Kamerad unserer Wehr nahm Andreas Schliemann erfolgreich an einem Lehrgang direkt an der BKS Heyrothsberge teil - Gruppenführer.

1995 
Die FF Cobbelsdorf zählte 33 Mitglieder, davon 5 Frauen und 2 Ehrenmitglieder. 3 Mitglieder wurden aus der Jugendfeuerwehr übernommen. Im Abschnittsausscheid belegten wir Platz 1 mit 55,4 Sek., beim Kreisausscheid in Leitzkau den 4. Platz. Es standen 45 Einsätze zu Buche, eine nochmalige Steigerung. Einen großen Teil der Einsätze machten Waldbrände aus. Ein harter Tag mit 3 Waldbränden war der 25.08.1995 von 15:33 Uhr bis 23: 15 Uhr. Da das TLF 16 W 50 mehrfach seinen Dienst verweigerte, gab es erste Gedanken zur Ersatzbeschaffung des Fahrzeugs. Zudem wurde für 11.000 DM neue Nomex III Schutzbekleidung beschafft und die alten Tore der Fahrzeughalle wurden durch 3 moderne, elektrisch betriebene Sektionaltore ersetzt - Kosten: 30.000 DM. Außerdem wurde eine Feldküche beschafft.

1996 
Das Durchschnittsalter der Wehr betrug 39 Jahre. Es galt, 19 Einsätze zu bewältigen. Unser Eigenbau - Hilfsrüstwagen wurde durch einen HRW LO 2002 A ersetzt, welchen wir von der FF Coswig übernahmen. Diese Fahrzeuge hatte der BUND 1991 beschafft, um dem steigenden Bedarf nach Technik für die technische Hilfeleistung gerecht zu werden. Die Fahrzeuge hatten zwar eine umfangreiche Beladung, die Unterbringung dieser im Fahrzeug war jedoch eine mittlere Katastrophe - von Ergonomität und Arbeits- bzw. Unfallschutz keine Spur - bei der Entnahme von Geräten gab es immer blaue Flecken. In diesem Jahr wurde bekannt, dass das Land Sachsen-Anhalt verstärkt Tanklöschfahrzeuge an Bundesautobahnen und in Waldgebieten fördern will. Wir reagierten sofort und die Gemeinde stellte einen Förderantrag für ein TLF 16/25, welcher mit 150.000 DM positiv beschieden wurde.

1997 
Am 06.06.1997 erhielten wir unsere Feuerwehrfahne für 2.500 DM. Beim Abschnittsausscheid in Köselitz belegten wir den 1. Platz. Am 14.06.1997 wurde unsere Mannschaft (Th. Jänicke / R. Schäff / K.-H. Herzig / M. Theuerkorn / T. Schrödter / M. Gensicke / M. Kohl / Trainer: E. Müller) in Wörlitz Kreismeister im Löschangriff mit 49 Sek. Am 15.06.1997 fuhren die Kameraden Hans Jänicke, Siegfried Schulz und Hans- Jürgen Ceglarek zusammen mit Gerd Butzmann nach Dissen zur Fa. Schlingmann, um dann am 16.06. unser neues TLF 16/25 zu übernehmen. Am Abend des Tages traf die Mannschaft unversehrt und zur riesigen Freude aller in der Feuerwache Cobbelsdorf ein. Endlich hatten wir ein topmodernes, qualitativ hochwertiges, den Erfordernissen der Zeit entsprechendes Erstangriffsfahrzeug, mit dem man zudem auf der A 9 schneller als 60 km/h fahren konnte und nicht durch alle Kraftfahrer ausgelacht wurde. Die offizielle In - Dienst - Stellung dieses 360.000 DM teuren Fahrzeugs erfolgte am 21.06.1997 durch unsere Bürgermeisterin, Frau Gebauer. Sie wünschte uns allzeit gute und unfallfreie Fahrt bei den zahlreichen Einsätzen- im Jahr 1997 waren es 29. Nach langem Hin und Her wurde am 16.10.1997 die FF Pülzig endgültig aufgelöst. Dies erfolgte gesetzeskonform, da in Orten mit weniger als 200 Einwohnern keine FF vorgehalten werden muss. Den Kameraden wurde angeboten, in die FF Cobbelsdorf überzutreten, was sie jedoch nicht taten. Die Sicherheit der Pülziger Einwohner war dennoch nie gefährdet, die Aufgaben wurden von der Cobbelsdorfer Wehr mit übernommen.

1998 
Unsere Wehr bestand aus 34 Mitgliedern, davon 25 Einsatzkräfte, 4 Frauen und 1 Ehrenmitglied. 4 junge Kameraden im Alter von 16 Jahren wurden von der Jugendfeuerwehr übernommen. Beim Abschnittsausscheid in Griebo belegten wir mit 2 Mannschaften Platz 1 und 2. Unsere Jugendfeuerwehr wurde in Steckby Kreismeister des LK AZE mit 33,84 Sek. Es wurden 1596 Ausbildungsstunden und 332 Einsatzstunden geleistet. Am 26.01.98 besuchte Ministerin Heidecke aus Magdeburg und am 14.04. Niels Jonas aus der Staatskanzlei unsere Feuerwache. Am 28.04.98 nahmen wir unsere ersten digitalen Pager vom Landkreis AZE in Empfang (der Landkreis Wittenberg führte im Jahr 2010 - 12 Jahre später - den Digitalalarm ein…). Am 19.09.1998 nahmen wir am Landesausscheid in Thalheim teil. Die Mannschaft mit den Kameraden R. Schäff, Th. Jänicke, A. Schliemann, M. Theuerkorn, M. Gensicke, M. Kohl und J. Richter belegte mit 44,09 Sek. leider nur den 18. Platz. Trotzdem war es ein einmaliges Erlebnis. Im Jahr 1998 wurden wir zu 16 Einsätzen gerufen.

1999 
In diesem Jahr gab es 25 Einsätze. Es wurden 452 Einsatzstunden und 2127 Ausbildungsstunden geleistet. Mit dem Ausbau der A 9 in unserem nördlichen Ausrückebereich auf 3 Spuren ohne Geschwindigkeitsbegrenzung ist die Arbeit der Kameraden dort erheblich gefährlicher geworden. Bei km 43 Richtung Berlin kam es zu einer Fast-Katastrophe, als ein LKW die Absperrung von Polizei und Feuerwehr durchbrach und erst im letzten Moment vor der Einsatzstelle ausweichen konnte. Am 27.05.99 besuchten 2 Gruppen des Europaparlamentes mit je 35 Personen unsere Feuerwache. Am 12.06. belegten wir beim Abschnittsausscheid in Zieko Platz 1. Beim Kreisausscheid in Ladeburg belegten wir leider nur Platz 9. In diesem Jahr wurde die Beschaffung von moderner und sicherer Nomex III Einsatzbekleidung für alle Kameraden vorerst abgeschlossen. Nach 23 Dienstjahren endete die Zeit von Hans Jänicke als Wehrleiter. Er dankte allen Kameraden für die gute Zusammenarbeit. Auch dem Gemeinderat von Cobbelsdorf und allen voran der Bürgermeisterin, Frau Gebauer, konstatierte er eine hervorragende Arbeit im Sinne der Feuerwehr und somit im Sinne des Schutzes der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Cobbelsdorf. Insbesondere in den Wirren der Wendezeit, aber auch danach, wurde die Freiwillige Feuerwehr Cobbelsdorf durch vorgenannte Personen immer mit ganzer Kraft unterstützt, und dies nicht nur mit mündlichen Floskeln, wie dies vielerorts leider durch so manchen Politiker praktiziert wurde und wird.

Anmerkung: Auch die Daten und Fakten für diesen Zeitabschnitt der Chronik - 1989 - 2000 - wurden durch den Wehrleiter a. D. Hans Jänicke bereitgestellt. Wir danken Ihm für seine fleißige Arbeit.


Jahresabschnitte 2000 – 2005

2000
Auf Grund der Tatsache, dass der langjährige Wehrleiter Hans Jänicke aus Altersgründen per Gesetz aus dem aktiven Dienst ausscheiden musste, waren Neuwahlen der Wehrleitung erforderlich. Nach längerer Prüfung der Möglichkeiten wurden dann am 21.01.2000 Kamerad Eberhardt Müller zum Wehrleiter und Kamerad Andreas Schliemann zum stellvertretenden Wehrleiter gewählt. Mit der gleichzeitigen Wahl des Kameraden Steffen Ceglarek zum Jugendfeuerwehrwart war der erste teilweise Generationswechsel in der Wehrleitung unserer Wehr vollzogen. 
Im Jahr 2000 reifte die Notwendigkeit, den alten HRW auf Robur LO durch einen modernen RW 1 zu ersetzen. Dazu wurden im Einvernehmen mit dem Gemeinderat Fördermittel beantragt. Wir wurden zu 38 Einsätzen gerufen. Beim Abschnittsausscheid in Cobbelsdorf belegten wir den 1. Platz 

2001
Im Jahr 2001 sank die Einsatzzahl auf 15 ab. 

2002
Das Jahr 2002 bescherte uns 27 Einsätze. Das Elbe - Hochwasser verursachte auch unserer Wehr mehrere Einsätze im Bereich Wörltz / Vockerode. Zudem waren die Kameraden Schliemann und St. Ceglarek ca. 1 Woche in der Einsatzleitung Wörlitz tätig, ein unvergessliches Ereignis. Höhepunkt des Jahres war die offizielle Übergabe des neuen RW 1 am 03.10.2002 durch den damaligen Landrat des Landkreises AZE und jetzigen Innenminister, Holger Hövelmann. Mit der Indienststellung dieses Fahrzeugs wurde die Erneuerung des Fuhrparks der FF Cobbelsdorf bereits 2002 vorerst abgeschlossen - es gab nur noch DIN - gerechte Fahrzeuge. 

2003
Das Jahr 2003 bescherte uns 25 Einsätze. In diesem Jahr wurden der Sanitärtrakt der Feuerwache in weitgehender Eigenleistung der Kameraden und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde auf den neuesten Stand gebracht. Beim Abschnittsausscheid in Zieko erreichten wir den 1. Platz. Am 12.07.2003 feierten wir das 100-jährige Bestehen unserer Wehr - verbunden mit der Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages des LK AZE. Neben einem Festumzug gab es auch die obligatorischen Wettkämpfe (FF Cobbelsdorf - 2. Platz) und am Abend einen Feuerwehrball im Kartoffelgasthaus. 

2004
Im Jahr 2004 wurden wir zu 32 Einsätzen gerufen. Diese unterteilen sich in 17 Hilfeleistungen, 13 Brände und 2 Fehlalarme. Beim Abschnittsausscheid in Zieko belegten wir den 1. Platz. 

2005
Zu 30 Einsätzen wurden wir im Jahr 2005 gerufen. Seitens der Wehrleitung wird nach einem schweren Unfall auf der A 9 erkannt, dass die rasante Entwicklung in der KFZ - Technik dringend Ersatzbeschaffungen bei den hydraulischen Rettungsgeräten erforderlich macht. So wird im Einvernehmen mit Bürgermeisterin Gebauer und dem Gemeinderat für die alte, aus der Wendezeit stammende hydraulische Schere Weber S 90 nach Vorführung mehrerer Modelle eine moderne Schere Weber S 270 - 71 beschafft, die laut Hersteller in der Lage ist, alle in Fahrzeugen verbauten Materialien zu schneiden. Beim Abschnittsausscheid in Zieko belegten wir den 1. Platz. Am 04. Juni fand der Kreisausscheid der Jugendfeuerwehren in Cobbelsdorf statt. Am 09. Juni besuchten einige Kameraden die Interschutz in Hannover. Beim Kreisausscheid in Steckby belegten wir den 3. Platz. Nach 6 Jahren als Wehrleiter bedankte sich auch Eberhardt Müller bei den Kameraden, der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat Cobbelsdorf für die immer gute und konstruktive Zusammenarbeit. 

Anmerkung: Wir danken Wehrleiter a. D. Eberhardt Müller für die Bereitstellung der Fakten und Daten.


Zeitabschnitt ab 2006 

2006
Im Januar 2006 wurde Kamerad Andreas Schliemann zum Wehrleiter und Kamerad Michael Theuerkorn zum stellvertretenden Wehrleiter gewählt. Beide besitzen eine über die Mindestanforderungen des Landes Sachsen - Anhalt hinausgehende Qualifikation, sodass sie im April 2006 bedenkenlos einstimmig zu Ehrenbeamten der Gemeinde Cobbelsdorf berufen werden konnten.
Im Jahr 2006 wurden wir zu 36 Einsätzen gerufen. Diese unterteilten sich in 14 Brände, 18 Hilfeleistungen und 4 sonstige Einsätze. Bei den Einsätzen wurden 8 eingeklemmte Personen befreit und 16 verletzte Personen gerettet. Für 5 Personen kam leider jede Hilfe zu spät. Im Jahr 2006 erneuerten wir in Eigenleistung und mit finanzieller Hilfe der Gemeinde unsere Küche, die nunmehr ein Schmuckstück ist. Zudem wurde auf dem Hof eine Notreparatur durchgeführt. Durch die Gemeinde wurden 7 x Bekleidung HUPF Teil 1 und 4 beschafft.

2007
Das Jahr 2007 brachte uns 59 Einsätze. Davon wurden allein durch den Orkan Kyrill am 18.01 und 19.01.2007 24 Einsätze auf der A 9, in Cobbelsdorf und den umliegenden Gemeinden verursacht. Über das Jahr verteilt wurden wiederum 8 eingeklemmte Personen befreit und 20 verletzte Personen gerettet. Für 1 Person kam jede Hilfe zu spät. Außerdem wurde in diesem Jahr das Dach der Feuerwache aus Eigenmitteln der Gemeinde erneuert. An technischen Geräten wurden ein Spreizer SP 60 für den RW 1 und ein Teleskop - Rettungszylinder für das TLF 16/25 beschafft. Außerdem wurden weitere 7 Kameraden mit HUPF Teil 1 und 4 eingekleidet. Beim Kreisausscheid der Feuerwehren am 30.06.2007 wurde die Mannschaft der FF Cobbelsdorf letzter Kreismeister des Landkreises Anhalt - Zerbst. Diese Leistung war umso beeindruckender, da wir am frühen Morgen des gleichen Tages schon zu einem schweren Verkehrsunfall auf der A 9 im Einsatz waren, bei dem leider auch ein Toter zu beklagen war. Seit 01.07.2007 gehört die VG Coswig als Folge der Kreisgebietsreform zum Landkreis Wittenberg. Damit einher gingen auch Veränderungen im Bereich der Feuerwehr. Manches funktioniert nun besser als im Landkreis AZE, anderes aber auch schlechter. Der Landkreis AZE hatte sich, insbesondere in den letzten Jahren, als Dienstleister für die Bürger - und damit auch für die Feuerwehren - gesehen. "Der Kreis ist für die Feuerwehren da, und nicht umgekehrt" - so ein Zitat vom letzten Sachgebietsleiter BKS des Landkreises AZE, Detlef Schulze, welches man auch praktisch umsetzte. Die entsprechenden Verantwortlichen im Landkreis Wittenberg tun sich nun leider an einigen Stellen sehr schwer mit der Umsetzung solch einer Prämisse, sehr zum Unmut der ehrenamtlich arbeitenden Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren des (wohlgemerkt) ganzen Landkreises.

2008
Im Jahr 2008 sank die Einsatzzahl auf 21 ab, welche sich in 7 Brände und 14 Hilfeleistungen unterteilte. Es wurden 1 eingeklemmte Person befreit und 6 Verletzte gerettet. Für 1 Person kam leider jede Hilfe zu spät. Im Jahr 2008 wurden mit Hilfe von Fördermitteln und einem Eigenanteil der Gemeinde das Mauerwerk trockengelegt. Gleichwohl wurde die Fassade der Wache und des Nebengebäudes (inklusive der Tore) erneuert - Gesamtkosten: ca. 60.000 €. Am 02.10.2008 wird unsere Bürgermeisterin Frau Gebauer vom Innenminister des Landes, Herrn Holger Hövelmann, mit der Ehrennadel des Landes Sachsen - Anhalt ausgezeichnet. Ein Grund für die Auszeichnung ist unter anderem ihr Engagement für die Feuerwehr und so formuliert es der stellvertretende Bürgermeister und Gemeinderat Andre Saage in seiner Laudatio auch treffend: "Die Feuerwehr ist ihr liebstes Kind". Dem können wir uneingeschränkt zustimmen. Am 25.10.2008 fand in Cobbelsdorf der 1. Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Wittenberg statt.

2009
Seit 01.01.2009 ist Cobbelsdorf Ortsteil der Stadt Coswig (Anhalt). Somit wurde aus der Freiwilligen Feuerwehr Cobbelsdorf die Ortsfeuerwehr Cobbelsdorf. Die Aufgaben sind nahezu gleich geblieben, nur die Trägerschaft und damit die Verantwortung ist, wie in allen anderen Ortschaften auch, vollständig an die Stadt Coswig ( Anhalt ) übergegangen. Dies stellt jedoch kein Problem dar. Auf Grund der guten und engen Zusammenarbeit zwischen dem Rathaus - hier insbesondere dem Ordnungsamt - und der Wehrleitung werden die anstehenden Aufgaben nach wie vor bestmöglich zur Zufriedenheit beider Seiten gelöst.
Im Jahr 2009 wurden wir zu 29 Einsätzen gerufen, darunter 13 Brände, 14 Hilfeleistungen. Es wurden 5 eingeklemmte Personen befreit und 12 verletzte Personen gerettet. Für 5 Personen kam leider jede Hilfe zu spät, darunter leider auch ein Kamerad der FF Straach, der bei einem Einsatz verstarb. Bei diesem Einsatz wurden unsere Kameraden psychologisch besonders beansprucht. Ein "Mammuteinsatz" war der Gefahrgutunfall auf der A 9 am 17.07.2009 mit knapp 200 eingesetzten Kameraden aus dem gesamten Landkreis und 17 Stunden Einsatzdauer. Durch die Stadt Coswig (Anhalt) wurden für unsere Kameraden 14 Einsatzjacken und -hosen modernster Ausführung (V-Force der Fa. Lion Apparel) nach EN 469 beschafft. Im Sommer 2009 fand in Cobbelsdorf das 1. Zeltlager der Jugendfeuerwehren des Landkreises Wittenberg statt. Mit Fördermitteln des Landkreises wurden 1 Laptop und eine Leinwand für die Ausbildung der Jugendfeuerwehr angeschafft. Zudem wird Cobbelsdorf seit Frühjahr 2009 mit DSL versorgt. Natürlich hat auch die Feuerwache einen entsprechenden Anschluss. Dieser stellt sicher, dass die verschiedensten Daten zwischen Feuerwehr, Stadt und Landkreis zukünftig schnell und weitestgehend papierlos übermittelt werden können.

2010
Im Jahr 2010 wurden wir zu insgesamt 40 Einsätzen gerufen. Diese unterteilen sich in 24 Brände, 13 Hilfeleistungen und 3 sonstige Einsätze. Einsatzschwerpunkt bildete erneut die A 9 mit 24 Einsätzen, gefolgt von der Kernstadt Coswig mit 6 Einsätzen. Bei den Einsätzen wurden 2 eingeklemmte Personen befreit und 26 verletzte Personen gerettet, für 1 Person kam leider jede Hilfe zu spät. Der längste Einsatz war ein umgestürzter Gefahrgut - Sattelzug auf der B 107 Göritz --> LG Brandenburg, dieser dauerte ca. 12 Stunden. Beschafft wurden in diesem Jahr 9 x Einsatzjacken + Hosen analog derer aus 2009, ein Halligan sowie TNT Tool, 2 Atemschutzholster, sowie modernste LED - Helmlampen und Messer insbesondere für die AGT. Der Ortsfeuerwehr Cobbelsdorf gehören per 31.12.2010 58 Kameradinnen und Kameraden an, davon 28 Mitglieder der Einsatzabteilung sowie 9 Kameradinnen und Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung. Die Jugendarbeit nimmt weiter einen sehr hohen Stellenwert unserer Arbeit ein, insgesamt 21 Kinder und Jugendliche gehören der Kinder- bzw. Jugendfeuerwehr an. Kulturelle Höhepunkte waren zum einen eine Busfahrt der Kameraden samt Partner im September nach Dresden. Nach einer Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Frauenkirche unternahmen wir am Nachmittag eine Schiffsfahrt nach Meißen. Weiterer Höhepunkt war der Tag der offenen Tür, welcher am 02.10.2010 stattfand und unter dem Zeichen von 20 Jahren Deutscher Einheit stand. Der Entwurf der Risikoanalyse der Stadt Coswig (Anhalt) liegt vor. Dazu einige Ergebnisse: Im Bereich der OF Cobbelsdorf gibt es eigentlich nur eine größere Schwachstelle: der schon länger bekannte mangelhafte Zustand der Feuerwache samt Hof. Innerhalb der Stadt Coswig (Anhalt) hilft die OF Cobbelsdorf auf Grund der überaus schnellen Ausrückezeit und der sehr guten Technik und Qualifikation der Kameraden mit, den Brandschutz und die Hilfeleistung in ca. 50 % der Ortschaften der Stadt sicherzustellen. Innerhalb der gesamten Stadt einschließlich Ortschaften gibt es allerdings teilweise erhebliche Mängel im Bereich der Ausrüstung, Qualifikation, Eintreffzeiten etc. Herr Langrock als Ersteller des Dokumentes zeigt auch eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten für die Mängel / Missstände auf und man darf gespannt sein, wie sich der Stadtrat der Stadt Coswig (Anhalt) und die Rathausführung dazu positionieren werden.

Gegenwart und Zukunft:
Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich die Anzahl der Einsatzkräfte von 24 im Jahr 2006 auf 28 im Jahr 2010 erhöht hat. Im Durchschnitt aller Einsätze nehmen 13 Kameraden an jedem Einsatz teil, wenngleich diese Zahl wochentags von 07.00 - 16.00 Uhr deutlich geringer ist. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf durch die politisch Verantwortlichen in den verschiedenen Ebenen (Bund, Land, Stadt), da endlich Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, die sicherstellen, dass der Wegzug junger, gut ausgebildeter Leute gen alte Bundesländer gestoppt wird und die Kameraden auch Arbeitsplätze in ihren Orten finden.
Die durchschnittliche Einsatzanzahl hat sich seit der Wende auf ca. 30 Einsätze / Jahr eingepegelt, Abweichungen resultieren meist aus wetterbedingten Einsätzen (Sturm, Wald- und Feldbrände bei langer Trockenheit). Die A 9 stellt mit ca. 15 - 25 Einsätzen pro Jahr nach wie vor den Einsatzschwerpunkt unserer Wehr dar.
Eine der wichtigsten Aufgaben war und ist die ständigen Aus- und Fortbildung aller Kameraden. Dazu nahmen in den letzten Jahren und nehmen jährlich bis zu 20 Kameraden an Lehrgängen an der BKS Heyrothsberge und zahlreiche Kameraden an den verschiedensten Kreislehrgängen teil. Hinzu kommt die Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe sowie unterschiedliche Seminare. Die zweite, nicht weniger wichtige Aufgabe ist die langfristige Sicherstellung der 24 - stündigen Einsatzbereitschaft der Wehr - und das an 365 Tagen im Jahr. Wie schon erwähnt, bedarf es zur Lösung der Aufgaben teilweise großer Anstrengungen aller Beteiligten. Bisher wurden die anstehenden Aufgaben in Cobbelsdorf jedoch immer rechtzeitig erkannt, es wurde nach Lösungen gesucht und die Aufgaben wurden dann gemeinsam mit der Wehrleitung, Bürgermeisterin Gebauer und dem Gemeinderat gelöst. Wir hoffen, dass dies auch innerhalb der Stadt Coswig weiterhin so gehandhabt wird.
Eine vorbildliche, ja beispielgebende Maßnahme, die in diesem Zusammenhang zu nennen ist, ist der Erwerb von insgesamt 10 Führerscheinen der Klasse C durch unsere jungen Kameraden seit dem Jahr 2004 mit Hilfe der Gemeinde Cobbelsdorf und der Stadt Coswig (Anhalt). Bereits im Jahr 2003 wurde seitens der damaligen Wehrleitung ein entsprechend dringender Bedarf erkannt. Fortan planten wir jährlich entsprechende Mittel in den Haushaltsplänen ein, welche durch den Gemeinderat beschlossen wurden. Verbunden mit dem Erwerb des Führerscheins ist zudem die durch den Träger der Feuerwehr finanzierte Teilnahme der Führerscheinneulinge an einem ADAC - LKW - Fahrsicherheitstraining, was entscheidend zur Erhöhung der Fahrsicherheit der Kameraden beiträgt. Im Gegenzug müssen sich die entsprechenden Kameraden schriftlich zu einer 10 jährigen aktiven Mitarbeit in der OF Cobbelsdorf verpflichten - ein Vorteil also für beide Seiten. Nur durch diese Maßnahme ist es möglich, dass unsere Fahrzeuge auch heute noch tagsüber während der normalen Arbeitszeit mit einem Maschinisten besetzt werden können.
Die zweite wichtige Maßnahme, insbesondere die personelle Zukunft der Wehr betreffend, ist die Gründung der Kinderfeuerwehr im Jahr 2007. Näheres dazu erfahren Sie in der Rubrik Mannschaft -> Kinderfeuerwehr.
Eine weitere Maßnahme war und ist die Öffentlichkeitsarbeit. Mit der Einführung von DSL in Cobbelsdorf reifte auch die Überlegung, eine eigene Homepage unserer Wehr online zu stellen. Nach entsprechender Vorbereitung und fleißiger Arbeit des Webmasters Johannes Richter gelang uns dieser Schritt im April 2010. Die Homepage wird nunmehr nach und nach vervollständigt. Somit garantieren wir der Bevölkerung und allen Interessierten stets aktuelle Informationen über die Arbeit unserer Wehr. 
Die Homepage wurde bereits im Frühjahr 2011 (nach gerade einmal einem Jahr Existenz) bei dem, von der Firma Dräger ausgeführten, bundesweiten „Feuerwehr-Webseiten-Wettbewerb“ (an dem 1267 Feuerwehren teilnahmen) mit 4 von 5 möglichen Dräger-Helmen ausgezeichnet. Somit zählt sie zur best-ausgezeichnetsten Homepage der Region und reiht sich im bundesweiten Vergleich ganz oben mit ein.
Feuerwehr - Experten sind sich einig, dass die Feuerwehren (Ost)Deutschlands auf Grund mehrerer Faktoren wie Eingemeindungen, demographischer Entwicklung usw. in der nächsten Zeit vor den größten Veränderungen und Herausforderungen seit der politischen Wende 1989 stehen. Dabei macht es keinen Sinn, sich vehement an vergangenes zu klammern oder gar versuchen zu wollen, das Rad der Geschichte anzuhalten, es wird sich weiter drehen. Neue Entwicklungen brauchen neue Lösungen. Wie in der Vergangenheit auch, steht die Ortsfeuerwehr Cobbelsdorf diesen Erfordernissen der Zeit offen gegenüber. Dabei sehen wir es in Bezug auf die Feuerwehr so, wie es der Stadtratsvorsitzende des Stadtrates von Coswig (Anhalt), Herr Albrecht Hatton, allgemein sieht:
"Probleme gibt es nicht, nur Aufgaben und Herausforderungen. Diese gilt es, wie bisher, in gemeinsamer Arbeit zwischen der Feuerwehr, deren Wehrleitung und dem Träger der Feuerwehr erfolgreich zu lösen."
Mit dem bereits Geschaffenen und dieser Grundeinstellung sehen wir die Ortsfeuerwehr Cobbelsdorf auch für die Zukunft gut gewappnet.




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